In unserem Alten- und Pflegeheim stehen derzeit 93 Betten im Pflegebereich und Altenwohnheim zur Verfügung. Die Senioren stammen zum weit überwiegenden Teil aus Haidhausen.

Wir bieten in unserem Haus älteren Menschen Hilfe zur Bewältigung ihrer speziellen Lebenssituation. Wir wollen die Selbständigkeit in den verschiedenen Lebensbereichen erhalten und durch aktivierende Pflege fördern. Dabei beziehen wir besonders die Lebensgeschichte der Bewohnerinnen und Bewohner, ihr gesundheitliches Befinden und ihr Verbundensein mit anderen Menschen – Angehörigen, Mitbewohnerinnen oder Mitbewohnern – mit ein.
Ziel ist, dass die Bewohner je nach Bedürfnis betreut und gepflegt werden, so dass kein Umzug innerhalb der Einrichtung mehr erforderlich ist.
Wichtig ist uns auch die Pflege der Hausgemeinschaft. Gemeinsame Feste und Feiern, Gottesdienstbesuche und Gesprächskreise bringen Abwechslung und ermöglichen gute Begegnungen.
Wir wollen, dass die Bewohner sich wohl fühlen, umfassend betreut und gepflegt werden und so, gut und liebevoll umsorgt, einen schönen Lebensabend verbringen können.
Mit einem breitgefächerten Angebot von Begegnungsmöglichkeiten erhalten und verbessern wir die Lebensfreude und das Wohlbefinden der BewohnerInnen.
Das St. Josefs-Heim ist eines der wenigen Heime in München, dass einen Kunsttherapeuten (1) fest angestellt hat. Frau Irmgard Pfeifer (Diplom-Sozialgerontologin u. Kunsttherapeutin) wirkt dort seit 2009 als Kunsttherapeutin.
Zur Kunsttherapie mit den Altenheimbewohnern (1) sagt Frau Pfeifer:
„Der Bewohner taucht während des Mal- und Gestaltungsprozesses in eine Atmosphäre ein, in der Ruhe und Gelassenheit vorherrscht. Auch wenn körperliche und/oder kognitive und/oder psychische Schwierigkeiten ihn plagen, kann er im Laufe der Zeit eine Art Wohlgefühl, innere Freude und inneres Glück erfahren. Die kontinuierliche Beziehung des Bewohners zum Therapeuten und zur Gruppe unterstützen ihn dabei.
In der Kunsttherapie werden die „Ressourcen“ des Bewohners gefördert, so dass sein Selbstwertgefühl im Laufe der Zeit zunimmt“.
„Wenn Wort fehlen, sprechen Bilder“ (2) ist der Titel einer dreibändigen Reihe von Frau Prof. Dr. Gertraud Schottenloher, damalige Leiterin des IKT (=Institut für Kunst und Therapie in München“.
Dazu sagt Frau Pfeifer:
„Über vieles können alte Menschen nicht sprechen, viel haben sie in ihrem Leben erlebt. Im Bild können sie dem Ausdruck verleihen, was oft nicht in Worte gefasst werden kann. Das kann entlastend wirken. Erinnerungen an früher und Gefühlslagen können im Bild ausgedrückt werden. Es ist ähnlich wie in einem Traum, der bei der Verarbeitung von Ereignissen helfen kann und auf (oft verborgene) Wünsche hinweist.
Der Therapeut begleitet den Bewohner zusammen mit der Gruppe und hilft ihm dabei, dass er Freude daran findet, sich kreativ auszudrücken“.
„Die Knotenlöserin“ von Irmgard Pfeifer
Jackson-Kreide, 42×26, Juni 2020
(1) Die im Text verwendeten männlichen Formen dienen der besseren Lesbarkeit, Selbstverständlich sind damit ebenso die weiblichen und diversen Formen gemeint.
(2) Gertraud Schottenloher (Hrsg.), Wenn Worte fehlen, sprechen Bilder, Bildnerisches Gestalten und Therapie I, Kunst als Therapeuten? Kösel-Verlag GmbH & Co., München 1994, ISBN 3-466-30360-5.